Presseinformation vom 16.06.2011

Sonderausstellung "Schifffahrt in Emden - die letzten 100 Jahre"

19. Juni - 18. September 2011 Pelzerhäuser 11+12

Ausstellungskurator Aiko Schmidt M. A. mit dem einzig verbliebenen Rettungsring nach dem Untergang der MELANIE SCHULTE und bisher unveröffentlichten Fotos ihres missglückten Stapellaufes. Foto: Ostfriesisches Landesmuseum Emden
 

Das Jahr 2011 steht in der Seehafenstadt Emden unter dem Motto „Emdens Maritimes Erbe“. Das Ostfriesische Landesmuseum Emden, die Wirtschaftsförderung der Stadt, die Volkshochschule Emden, das Kulturbüro und verschiedene Vereine bieten ein umfangreiches und abwechslungsreiches Programm. Als Teil des Themenjahres ist vom 19. Juni bis zum 18. September in den Pelzerhäusern eine Ausstellung über die Emder Schifffahrt in den letzten 100 Jahren zu erleben.
 

Insgesamt gab es in Emden drei große Werften: die Cassens-Werft (1875 gegründet), die Nordseewerke (1903 gegründet) sowie die Werft der Reederei Schulte & Bruns (1917 gegründet). Diese Unternehmen wurden gegründet, als die Seehafenstadt durch den Bau des Dortmund-Ems-Kanals und durch die Vergrößerung des Hafengebietes einen starken wirtschaftlichen Aufschwung erlebte und im maritimen Sektor binnen kurzer Zeit viele Arbeitsplätze entstanden.

 

Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Geschichte dieser drei Werften, ihrer Schiffsbauten und ihrer Standorte. Es werden historische Fotos und Modelle verschiedener Schiffe gezeigt, von denen viele von der jeweiligen Werft als Teil der Planungs- und Bauphase erstellt wurden. Unter anderem sind Marineschiffe, Containerschiffe und einige besondere Projekte wie die VASCO DA GAMA, der größte Saugbagger der Welt, oder das Kreuzfahrtschiff  SEA VENTURE zu sehen.

Neben den Werften werden exemplarisch Reedereien und ihre Geschichte beleuchtet. So gewährt die Ausstellung einen umfassenden Einblick in das maritime Leben Emdens in den letzten 100 Jahren. Detailgetreue Modelle von Schiffen der Reederei Lauterjung stehen für die jüngeren Entwicklungen in der maritimen Wirtschaft Emdens.

Ein weiterer thematischer Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf dem Arbeitsalltag der Werftarbeiter, der mittels historischer Fotos und Filmausschnitte verdeutlicht wird. Originalwerkzeuge wie Niethämmer, Bohrmaschinen und ein Nietenwärmeofen veranschaulichen die schwierige Arbeit der Schiffsbauer und geben einen Eindruck von den Gefahren ihrer täglichen Arbeit.

 

Die Präsentation wirft darüber hinaus ein Licht auf Bräuche und Traditionen beim Schiffbau, wie sie bei der Schiffstaufe sowie beim Stapellauf üblich waren und noch sind. Hier werden Objekte wie ein Taufapparat und Glückspfennige von vergangenen Stapelläufen gezeigt. Dabei kommt auch das tragische Schicksal des Frachtschiffes MELANIE SCHULTE zur Sprache, die kurz nach ihrem missglückten Stapellauf bei den Nordseewerken 1952 vor Schottland mit ihrer gesamten Besatzung unterging. Der bei der Suche nach dem Schiff gefundene Rettungsring befindet sich ebenfalls als Objekt in der Ausstellung.

 

An den Vorbereitungen waren die Absolventen den MUSEALOG-Jahrgangs XV Jasmin Beherensmeier und Tanja Höfer sowie von den aktuellen MUSEALOGEN (Jahrgang XVII) Lennart Gütschow und Georg Vogtherr maßgeblich beteiligt.

 

Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.

 

Die Eröffnungsveranstaltung der Sonderausstellung findet am Sonntag, den 19. Juni um 11:30 Uhr im Pelzerhaus11, Pelzerstraße 11, in Emden statt. Eingeführt werden die Besucher durch den Ausstellungskurator Aiko Schmidt M. A., die Begrüßung erfolgt durch den Museumsdirektor Dr. Carsten Jöhnk. Grußworte werden darüber hinaus von der Bürgermeisterin Andrea Risius und von Frank Wessels, Vorsitzender des Nautischen Vereins Emden gehalten.

 

Weitere Fotos zum Herunterladen:

Ausstellungskurator Aiko Schmidt M. A., Museumsdirektor Dr. Carsten Jöhnk, Lennart Gütschow M. A. und Georg Vogtherr M. A. mit dem Modell und einem Foto aus dem Inneren des Kreuzfahrtschiffes SEA VENTURE. Foto: Ostfriesisches Landesmuseum Emden