Kultur pur: Das Ostfriesische Landesmuseum Emden im Jahr 2015

Jahrespressekonferenz

Museumsleiter Dr. Wolfgang Jahn (2. v.l.) und Diethelm Kranz (3. v.l.) stellten das umfangreiche Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm des Ostfriesischen Landesmuseum Emden im Beisein des Direktoriumsvorsitzenden Hans-Dieter Haase (l.) und dessen Stellvertreter Dr. Reinhold Kolck (r.) anlässlich der Jahrespressekonferenz vor.

30. Januar 2015

Emden / Das Ostfriesische Landesmuseum Emden zeigt im Jahr 2015 sechs neue Sonderausstellungen im Rathaus am Delft und den Pelzerhäusern11+12. Im Zentrum des diesjährigen Ausstellungsprogramms steht das Projekt Made in China – Porzellan und Teekultur im Nordwesten. Die Ausstellung fokussiert zum einen mit Porzellan und Tee jene Handelswaren, die im 18. Jahrhundert aus China importiert wurden. Zum anderen thematisiert sie den Einfluss, den damalige Luxusgüter auf die ostfriesische Kultur ausgeübt haben und zeichnet entsprechende Spuren in der Kulturgeschichte nach.
„Als europäisches Regionalmuseum nehmen wir den Einfluss, den Importwaren auf Ostfriesland hatten und haben, in den Blick: Wie war der globale und lokale Handel organisiert, der für den Nordwesten in der Hand der Niederländischen Ostindien-Kompanie lag und in der Mitte des 18. Jahrhunderts durch die Emder Ostasiatische Handelskompagnie Konkurrenz bekam.“, sagte der Museumsleiter Dr. Wolfgang Jahn in der Jahrespressekonferenz am Freitag. „Einst Exotik und Luxus hat insbesondere Tee bekanntermaßen die ostfriesische Lebensart verändert und geprägt. Diese Ausstellung greift somit ein Stück ostfriesischer Lebenskultur auf“, führte er weiter aus.
Das Ausstellungsprojekt Made in China beinhaltet vielfältige Vermittlungsangebote wie eine Hör- und eine Taststation, durch die non-visuell Informationen vermittelt werden. Auch wird es Führungen für eingeschränkt Sehende und Blinde geben. Auf diesem Feld arbeitet das Ostfriesische Landesmuseum Emden mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen und der Ländlichen Erwachsenenbildung zusammen.

„Neben der großen Sonderausstellung Made in China bereichern weitere attraktive Ausstellungen zur bildenden Kunst und zur Fotografie den Emder Kulturkalender“, erklärte Jahn anlässlich der Vorstellung des Veranstaltungsprogramms. Im Rahmen der Aktivitäten Emdens als Reformationsstadt Europas zeigt das Landesmuseum in Kooperation mit der Martin-Luther-Kirche und dem Sprengel Ostfriesland ab Mitte September die Ausstellung Horizonte mit Werken des ostfriesischen Malers Hermann Buß.

Einzelveranstaltungen im Jahr 2015
Etabliert haben sich im Emder Kulturkalender die Passionsandachten, die ab dem 18.2 über sechs Wochen jeweils mittwochs im Rummel des Rathauses am Delft stattfinden. In Gemeinschaft mit den lutherischen Gemeinden Emdens richtet das Landesmuseum diese Veranstaltungsreihe zum sechsten Mal aus. Während der Passionszeit werden Objekte unter dem Titel Schatten und Licht – Konturen des Lebens sowohl theologisch wie kunsthistorisch betrachtet. „Besonders dankbar sind wir, dass die jeweilige Kollekte auf Anregung der lutherischen Gemeinden für Restaurierungsmaßnamen an Objekten verwandt werden und so zum Erhalt unseres kulturellen Erbes beiträgt,“ betont Jahn.
Am 17.5. findet der diesjährige Internationale Museumstag unter dem Motto Museum-Gesellschaft-Zukunft statt. Die Emder Museumsnacht ist am 8.8. und der 23. Emder Museumstag findet in diesem Jahr am 1.11. statt.

Besuchszahlen
Die Dauerausstellung, die Sonderausstellungen und die verschiedenen Einzel-veranstaltungen des Ostfriesischen Landesmuseums Emden haben im Jahr 2014 38.064 Besucherinnen und Besucher angelockt.
Im Bereich Marketing plant das Landesmuseums eine weitere Stärkung der Zielgruppenansprache: Dazu gehören Kooperationen mit den Berufsbildenden Schulen (BBS II) und dem Gymnasium am Treckfahrtstief sowie der Hochschule Emden / Leer. Durch eine Konzentrierung von Werbemaßnamen auf den Umkreis von 150 Kilometern sollen vor allem Tagesausflügler angesprochen werden. Dieser Bereich schließt speziell auch die nordöstlichen Niederlande mit ein.