Die Dieler Schanzen. Ein Bollwerk im Süden des Rheiderlandes
Vortrag von Dr. Andreas Hüser
8. Oktober 2013 - 19:30 Uhr, Rummel
Die Dieler Schanzen. Ein Bollwerk im Süden des Rheiderlandes
Bomben und Granaten, 1.982 Kanonenschüsse und vieles mehr. Dies sind Zeugnisse einer sehr unruhigen Zeit im ländlich geprägten südlichen Rheiderland. Die kleine Ortschaft Diele erlangte große Bedeutung in zeitgenössischen politischen und militärischen Auseinandersetzungen im Zuge des Achtzig- bzw. Dreißigjährigen Krieges.
Als man 1580 bei Diele an der Grenze der Grafschaft Ostfriesland zum Münsterland eine Schanze errichtete, geschah dies zum Schutz des von Plünderungen und Militäraktionen heimgesuchten Landstriches westlich der Ems. Die strategisch günstige Lokalität ergibt sich aus der Lage an einem der wichtigsten nach Ostfriesland führenden Handels- und Verkehrswege. Eingeengt zwischen der Ems und ausgedehnten Moorflächen konnte bei Diele dieser schmale passierbare Bereich mit einem 2,5 km langen Befestigungsriegel aus mehreren Schanzen und Wällen abgesichert werden.
In der Zeit zwischen 1663 und 1672 wurde die Schanze überregional bekannt, als sie zum Spielball zwischen zwei mächtigen Kontrahenten wurde: dem Fürstbischof von Münster Christoph Bernhard von Galen (genannt Bommen Berend) und den Niederlanden. Heftige Kämpfe wurden um die Schanze mit wichtiger Schlüsselfunktion gefochten, bis der Bischof sie im Jahr 1672 schleifen ließ.
Nach fast 350 Jahren gelangte die Dieler Schanze im Jahr 2010 wieder ins öffentliche Interesse. Im Zuge des INTERREG IV-geförderten Projektes „Grenzland - Festungsland“ der Touristik-GmbH Südliches Ostfriesland hat die Ostfriesische Landschaft drei Jahre lang archäologische Ausgrabungen in der Hauptschanze durchgeführt und dabei aufregende Funde gemacht.
Der archäologische Projektleiter Dr. Andreas Hüser von der Ostfriesischen Landschaft wird in einem Vortrag über die Ergebnisse der Ausgrabungen berichten und das Leben in der wichtigsten frühneuzeitlichen Grenzbefestigung Ostfrieslands verdeutlichen.
Der Eintritt zu dem Vortrag beträgt 2 €. Für Mitglieder von 1820 die KUNST ist der Eintritt kostenfrei.
Mitglieder und Gäste von 1820 DIE KUNST sind herzlich willkommen.